Professur für Germanistische Linguistik Sprachgeschichte
Zu unseren Forschungs- und Lehrschwerpunkten gehören unter anderem die Sprachgeschichte, der in unterschiedlichen Ausprägungen nachgegangen wird.
So beschäftigt sich die Historische Sprachwissenschaft mit Phänomenen des Sprachwandels in der Grammatik, im Wortschatz und in der Pragmatik. Sie fragt danach, wie es dazu kommt, dass z.B. die grammatische Einheit -te in er lach-te aus dem Vollverb tun entstehen und zu einer bloßen Endung ‚runtergekocht‘ werden konnte. Durch solche Grammatikalisierungsprozesse entstehen über die Jahrhunderte hinweg ständig neue grammatische Formen, die die Sprachstruktur in fundamentaler Weise verändern können – eine Frage, die wiederum die Grammatik interessiert. Sprachwandel vollzieht sich aber nicht in einem sozialfreien Vakuum, sondern ist in sozio-kulturelle, religiöse, politische und ökonomische Entwicklungen einbettet. Für diese Zusammenhänge interessiert sich besonders die kulturhistorisch orientierte Sprachgeschichtsforschung. Sie untersucht z.B. den Zusammenhang zwischen der Entstehung der Nation und der Herausbildung einer allgemein verbindlichen Standardsprache, oder den Einfluss von Demokratisierungsprozessen auf Veränderungen im Anredesystem, im Gebrauch von Gruß- und Höflichkeitsformeln.
Weitere Heidelberger Schwerpunkte sind
- die Textlinguistik und Diskursanalyse – auch mit korpuslinguistischen Methoden
- die Fachkommunikation in der Medizin, Wirtschaft und im Recht
- die multimodale Konversations- und Interaktionsanalyse
- die Linguistische Sprachkritik im europäischen Vergleich.