Internationales Symposium – 20. / 21. März 2025 Diversität – Dynamik – Hybridität
Diversität – Dynamik – Hybridität.
Mehrsprachige Identität(en) in mehrsprachigen Kontexten
20. – 21. März 2025 / Germ. Seminar der Universität Heidelberg
Identitätsbildung findet „im „Schnittpunkt vieler sozialer Kreise“ (Abels 2007: 327) statt und infolgedessen auch und insbesondere in mehrsprachigen Kontexten. Sie sind überall dort greifbar, wo Menschen mit ihren individuellen Ausprägungen interner und externer Mehrsprachigkeitsressourcen aufeinandertreffen. Im Individuum fließt die Summe von Erfahrungen und Wahrnehmungen sprachlicher Verschiedenheit und Vielfalt zusammen und die Diversität der Sprachrealität wird in Form von Ausschnitten des gesamtsprachlichen Variationsspektrums greifbar. Mehrsprachige Begegnungsräume tragen zur Konstitution von Identitätsentwürfen bei. Deren Komplexität und Vielschichtigkeit versucht man sich u. a. mit Konzepten der Diversität, Hybridität oder Mehrfachzugehörigkeit anzunähern. Wie Sprache(n) sind auch (sprachliche) Selbst- und Weltbilder einem ständigen Wandel unterworfen und erweisen sich als dynamisch und vorläufig. Diversität, Dynamik und Hybridität können daher durchaus als rezente Kennlinien von Identität(en) in mehrsprachigen Kontexten verstanden werden.
Die internationale Konferenz möchte einen Beitrag zur Beschreibung, Erforschung und Diskussion diverser und hybrider sprachlicher Identitätsentwürfe leisten sowie deren Dynamiken berücksichtigen und erfassen, die sich in und durch mehrsprachige Kontexte ergeben können. Im Rahmen der Konferenz sollen aktuelle sprachwissenschaftliche Studien zusammengeführt und interdisziplinäre Perspektiven vernetzt werden.
Auf einen Blick
- Zeitraum: 20. – 21. März 2025
- Ort: Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar, Hauptstraße 207–209, 69117 Heidelberg
- Raum: Palais Boisserée (PB) 137
-
Organisationsteam:
- Sebastian Franz (Universität Heidelberg)
- Stefaniya Ptashnyk (Heidelberger Akademie der Wissenschaften)
- Silvia Dal Negro (Freie Universität Bozen, Universität Heidelberg)
- Alfred Wildfeuer (Universität Augsburg)
- in Kooperation mit dem Europäischen Zentrum für Sprachwissenschaft (EZS) der Universität Heidelberg
-
Teilnahme: Anmeldung bis 15. März 2025 via E-Mail an Sebastian.Franz[at]gs.uni-heidelberg.de – Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben.
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Table
Begrüßung und Eröffnung | |
09.00 – 09.30 | Begrüßung durch Dekan Prof. Dr. Bulang und Eröffnung |
09.30 – 10.30 | Silvia Dal Negro (Bozen / Heidelberg): Die Wahrnehmung von Mehrsprachigkeit. Was Sprecher in deutschsprachigen Sprachinseln Norditaliens über ihre Mehrsprachigkeit sagen. |
Panel 1: Identitätskonstruktionen im Kontext von Migration, Integration, Spracherwerb und Diversity | |
11.00 – 11.30 | Eva Sondershaus (Augsburg): Hemmen biographisch reflektierende Aufgaben den Spracherwerb von Geflüchteten in B1-Integrationskursen? |
11.30 – 12.00 | Patrick Wolf-Farré (Wien): „Das ist nicht haram, oder?“ Von Identitätsakten in mehrsprachigen Jugendgruppen |
12.00 – 12.30 | Vroni Zieglmeier (Heidelberg): FLINTA*Pride – Multilingual negotiations of queer identity at the global / local nexus |
Panel 2: Konzepte, Zugänge, Modelle und Terminologisches | |
13.30 – 14.00 | Constanze Bradlaw / Stefanie Nölle-Becker (Darmstadt): Das Sprachenkonzept der TU Darmstadt: Mehrsprachigkeit im Spannungsfeld von universitärer Bildung, gesellschaftlicher Teilhabe und Demokratiesicherung |
14.00 – 14.30 | Rahaf Farag (Mannheim): Sprachbiografisches Arbeiten im Spannungsfeld von Erhebung, Dokumentation und Partizipation |
14.30 – 15.00 | Cristiana Lucchetti (Zürich) / Johanna Holzer (Mainz): Presenting LanMId – A Model of Language, Migration and Identity |
15.00 – 15.30 | Peter Kaspar (Obertraubling): Regionale Identität, Varietät und Literarizität. Neujustierung eines kontroversen Terminus |
Panel 3: Identitätskonstruktionen in Kontexten mit Deutsch als Auswanderersprache | |
16.00 – 16.30 | Johanna Tausch (Mannheim): Gibt es DIE deutsche Minderheit in Tschechien? Sprachliche Identitäten und Diversität bei Deutschsprachigen in der Tschechischen Republik |
16.30 – 17.00 | Katharina Dück (Mannheim): Sprachliche Identitäten in mehrsprachigen Kontexten der Deutschen in vier Staaten der ehemaligen Sowjetunion |
17.00 – 17.30 | Jones Anam (Dortmund): Alles nxa! A semiotic perspective on adolescents’ use of clicks in Namibian German |
17.30 – 18.00 | Zsuzsa Gerner (Pécs): Zur (Sprach-)Identität der Ungarndeutschen |
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Panel 4: Sprache und Identität im urbanen Raum (Wien) | |
09.00 – 09.30 | Stefaniya Ptashnyk (Heidelberg): Wienerisch, Österreichisch, Hochdeutsch: Spracheinstellungen und Reflexion sprachlicher Identitäten in narrativen Inter- views und in Freundesgesprächen mit Wienerinnen und Wienern |
09.30 – 10.00 | Sorin Gadeanu (Bukarest / Wien): Von der Garnisonsidentität zur Transnationalität. Eine Langzeitstudie zum plurizentrischen Selbstwahrnehmungsbild dreier Wiener Studierender |
10.00 – 10.30 | Sanja Miketic Subotic (Pristina): Negotiating Bilingual Identities: Domain-Specific Language Preferences in Vienna‘s Serbian Community |
Panel 5: Literarische, massenmediale und diskursive Aspekte | |
11.00 – 11.30 | Veronika Künkel (Bayreuth): Sprachliche Selbstbilder – sprachliche Weltbilder. Linguistische Rekonstruktionen anhand literarischer Texte |
11.30 – 12.00 | Janja Vollmaier Lubej (Ljubljana / Wien): Linguistic and cultural diversity in a selected literary work of Veronika Simoniti |
12.00 – 12.30 | Oleksandra Didukh (Wien): Dynamic Language Identity of Ukrainians: A Case Study on the Series “Connection” («Зв’язок») |
12.30 –13.00 | Aleksandra Brill (Bielefeld / Wien): Menschen im Spannungsverhältnis zwischen Sprachdiskursen in Deutschland und in der Ukraine. Eine machtkritische Subjektivierungsanalyse am Beispiel von sich als weiblich positionierenden Personen aus der Ukraine |
Panel 6: Familiäre und transgenerationelle Prägungen von (multilingualen) Identitäten | |
14.00 – 14.30 | Lea-Marie Kenzler (Rostock): Bimodale Zweisprachigkeit und Identität – Sprachgebrauch, Spracheinstellungen und Identitätskonstruktionen in Familien mit gehörlosen Elternpaaren |
14.30 – 15.00 | Miriam Neuhausen (Heidelberg): Conceptualizing heritage identity across three generations in a language shift setting: The Conservative Mennonites in Ontario |
15.00 – 15.30 | Lisa Felden (Münster): Familiäre Sprachdynamiken und Identitätskonstruktion im ripuarischen Raum |
Panel 7: Historische Sichtweisen und Abschluss | |
16.00 – 16.30 | Sabina Tsapaeva (Dresden / Hamburg): Das Sprachbuch des Georg von Nürnberg (1424) vs. Ein Rusch Boeck (Anonym, 16. Jh.): (Sprachliche) Selbst- und Fremdbilder im Vergleich |
16.30 – 17.00 | Boris Blahak (Linz / Regensburg): Hybride, verweigerte und vorgetäuschte Loyalitäten: komplexe Prager jüdische Sprachidentitäten um 1900 |
Abschluss und Verabschiedung | |
17.00 – 17.15 | Abschluss und Verabschiedung |
Förderung
Das internationale Symposium wird im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert.
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