Germanistisches Seminar Dr. Sebastian Franz
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Dr. Sebastian Franz
Akademischer Rat für Germanistische Linguistik
Germanistisches Seminar
Hauptstr. 207–209
D – 69117 Heidelberg
Büro: Karlstr. 2, Raum 102
E-Mail: sebastian.franz[at]gs.uni-heidelberg.de
Sprechstunde während der Vorlesungszeit:
Mittwoch, 14:00–15:00 Uhr /
Beachten Sie: Keine Sprechstunde am 22.01.2025
Herzlich willkommen!
Mein besonderes Interesse in Forschung und Lehre gilt der Variationslinguistik sowie der Mehrsprachigkeits- und Kontaktlinguistik. Am Beispiel von Deutsch als Auswanderersprache untersuche ich mehrsprachige Settings weltweit. Ich erforsche, wie sprachliche Diversität soziale Strukturen prägt und welche Bedingungen historisch und gegenwärtig an der Ausbildung, Aufrechterhaltung und Wahrnehmung komplexer Kommunikationsnetzwerke beteiligt sind. Im Mittelpunkt stehen sozio- und systemlinguistische Wechselwirkungen, z. B. kontaktinduzierter Sprachwandel und die Bedeutung mehrsprachiger Ressourcen für die Identität. In den letzten Jahren habe ich mich verstärkt mit Deutsch als Auswanderersprache in Europa (Norditalien, Rumänien, Ukraine) und den USA beschäftigt.
Meine aktuellen Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind:
- Deutsch als Auswanderersprache: Variation – Kontakt – Standardisierung und (Re-)Vitalisierung
- Variation im Deutschen (v. a. ostfränkischer Raum)
- Regionale Mehrsprachigkeit und Schule
- Mehrsprachigkeit und Identität
- Sprachbiographieforschung und Wahrnehmungslinguistik
- Variationslinguistik und Künstliche Intelligenz (KI)
Tabelle
Aktuelles
DIDaM: Digitale Informationsplattform für Deutsch als Minderheitensprache
Zum 01. Januar 2025 ist ein Projekt zum Aufbau einer digitalen Informationsplattform zu Deutsch als Minderheitensprache mit dem Schwerpunkt östliches Europa (DIDaM) gestartet. Die Online-Ressource bündelt Informationsmaterialien zu historischen und gegenwärtigen Sprecherinnen- und Sprechergruppen des Deutschen im östlichen Europa und rückt im Sinne linguistischer Area Studies divergente und komplexe regionale Mehrsprachigkeitskonstellationen in den Fokus der Betrachtung. Das Internetportal wird modular strukturiert sein und neben Informationstexten und -grafiken auch Karten- und Videomaterial sowie Abbildungen enthalten (z. B. Fotografien visueller Mehrsprachigkeit). Das Projekt wird im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert.
Standardisierung und (Re-)Vitalisierung von Minderheitensprachen
In der Publikation werden einzelne Minderheitensprachen vorgestellt, Aspekte der Standardisierung analysiert, Standardisierungs- und (Re-)Vitalisierungsmaßnahmen evaluiert und die damit verbundenen Herausforderungen für Sprachminderheiten diskutiert. Die Beiträge widmen sich deutschbasierten Minderheitensprachen in Italien, Rumänien, Neuseeland, Papua-Neuguinea, der Dominikanischen Republik und Brasilien. Mit Südkuschitisch, einer Minderheitensprache in Tansania, Saterfriesisch in Norddeutschland und Talian, einer italienischen Minderheitensprache in Brasilien, wird der Blickwinkel um weitere Sprachen erweitert.
Forschungsaufenthalt in Dubois County, Indiana (USA)
Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten Menschen aus Deutschland in die USA aus, u. a. nach Dubois County (Indiana). Im Oktober 2024 haben wir dort Feldforschungen durchgeführt und verschiedene Varietäten des Deutschen dokumentiert, auch eine ostfränkische Auswanderersprache. Über den Forschungsaufenthalt und die Sprachaufnahmen ist ein Zeitungsartikel auf der Titelseite der Ferdinand News erschienen. Für mehr Informationen folgen Sie dem Link.
Funktionen und Mitgliedschaften (Auswahl)
- Beauftragter für Finanzen am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg
- Ansprechpartner für Anrechnungen bereits erbrachter Studienleistungen (Fachbereich Linguistik)
- Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Mehrsprachigkeit an der Universität Heidelberg
- Stimmberechtigtes Mitglied in der Berufungskommission W3 Deutsche Sprachwissenschaft
(Universität Augsburg, 2021–2022) - Mittelbauvertreter der Philologisch-Historischen Fakultät in der Arbeitsgruppe Hochschulpreise
(Universität Augsburg, 2022–2023) - Mitglied in der Arbeitsgruppe Digital Humanities (Universität Augsburg, 2019–2023)
- Gründungsmitglied des Netzwerk MinGLA (Minderheiten germanischer Sprachen in Lateinamerika),
Mitglied der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft,
Mitglied des Netzwerk (deutsche) Sprachminderheitenforschung - Gutachtertätigkeit für Publikationen / Peer-Review-Verfahren und internationale Tagungen / Konferenzen
- Jurorentätigkeit für das Max Weber-Programm